Wahrnehmungsverarbeitung
Sensorische Integration ist ...
„die Fähigkeit Sinneseindrücke zu ordnen, um sie sinnvoll nutzen zu können“ (Jean Ayres)
Sensorische Integration stellt einen neurologischen Prozess der Wahrnehmungsverarbeitung dar. Kinder bewegen und betätigen sich aus einem inneren Antrieb heraus. Über das Nervensystem werden die aufgenommenen Informationen aus dem eigenen Körper und der Umwelt so genutzt, dass das Kind situationsangemessen handeln kann.
Hier spielen das Sehen, das Hören, das Riechen, das Schmecken, das Berühren und berührt werden sowie das Spüren von Körperstellungen, Gleichgewicht und Bewegung eine Rolle. Das Kind setzt sich aktiv und lernend mit der Umwelt auseinander. Die Sinneseindrücke werden - unsichtbar für die Umwelt ¬im Gehirn verarbeitet, dort integriert und mit Wissen und Erfahrungen vernetzt. Dadurch erlangt das Kind die Möglichkeit, adäquat zu handeln und in die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen - sein Selbstvertrauen wächst. Sensorische Integration ist ein natürliches Ergebnis der normalen Entwicklung.
Was kann auf eine Sensorische Verarbeitungsstörung hinweisen?
Störungen der sensorischen Verarbeitung können die individuelle Entwicklung eines Kindes beeinflussen. Sinnesinformationen werden unzureichend für situationsangemessene Handlungen und Verhalten genutzt. Fehler werden nicht bemerkt und die für das Nervensystem wichtigen strukturierenden Erfolge bleiben aus. Dies kann zu wiederholten Misserfolgen führen und Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Inkompetenz sowie Vermeidungsverhalten und Angst vor Herausforderungen auslösen.
Kindergarten- oder Schulabläufe, die Beteiligung an familiären Aktivitäten und die häusliche Selbstversorgung können oftmals nur erschwert gemeistert werden. Ebenso kann sich die sensorische Verarbeitungsstörung negativ auf die soziale Interaktion des Kindes und auf die Teilhabe in seinen unterschiedlichen sozialen Rollen auswirken.
Sensorische Verarbeitungsstörungen können sich hinter unterschiedlichen Problematiken verstecken
Im Säuglingsalter:
- Gestörter Schlafrhythmus
- Saug- und Schluckprobleme
- Unruhe und Schreien
- Auffallend geringe Aktivität
- Irritiertes Verhalten bei Berührung
- Entwicklungsstörungen/Entwicklungsdiskrepanzen
- Regulierungsstörungen
Im Kleinkind/Schulalter:
- Ungeschicklichkeit/Tollpatschigkeit
- Mangelndes Körperbewusstsein
- Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Materialien, Geschmacksnuancen
- Anpassungsschwierigkeiten in neuen Situationen
- Motorische Unruhe
- Bewegungsarmut
- Höhenangst
- Haltungs- und Gleichgewichtsprobleme
- Störungen der Fein- und Grobmotorik
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
- Probleme in der Handlungsplanung und -durchführung
- Kontaktstörungen und Verhaltensprobleme
- Verzögerte motorische Entwicklung
Kinder mit diesen Krankheitsbildern können zusätzlich eine Sensorische Verarbeitungsstörung haben
- ADS/ADHS
- Autismus-Spektrum-Störung
- Motorische Entwicklungsstörungen
- Kinder mit Lernstörungen
- Fragiles X-Syndrom
- Allgemeine Entwicklungsverzögerungen
- Kinder mit Regulationsstörungen
- Kinder mit Syndromen
Ziele der Ergotherapeutischen
Behandlung
- Verbesserung der Körperwahrnehmung und sensorischen Integration
- Reduzierung von sensorischen Überempfindlichkeiten ( z.B. bei Berührungen)
- Umfeldveränderung zu Hause, in der Schule oder im Kindergarten
Unser Therapiespektrum
Ergotherapeutisches Heilmittel:
Sensomotorisch-Perzeptive Behandlung
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